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Hus, Johannes (1370?–1415)

Aus BLGBL

Hus, Johannes, Reformator, * 1370/71 Husinetz Bez. Prachatitz (Husinec), † 6. 7. 1415 Konstanz. Studium an der Universität Prag seit 1386, zu seinen Lehrern zählten Stanislaus von Znaim und sein späterer Gegner Stephan von Paleč. Baccalaureus in artibus 1393, der Theologie 1394. Magister in artibus und Dozent 1394. Priesterweihe im Jahr 1400, Dekan der Artistenfakultät 1401. Seit 1402 Volksprediger und Verwalter der Bethlehemskapelle in der Prager Altstadt. Mitglied der Prüfungskommissionen, nach Auszug der Deutschen 1409 vermutlich Rektor der nunmehr tschechischen Universität. Von 1398 an Vertreter der Lehre Wyclifs, deshalb erste Klage gegen ihn durch Prager Geistliche beim Erzbischof 1408, indirektes Predigtverbot 1410. Zerwürfnis mit König Wenzel IV. und Kirchenbann 1412, Flucht nach Südböhmen. Vom Konzil zu Konstanz 1415 aufgrund von 35 Artikeln aus „De ecclesia“ als Ketzer verurteilt und verbrannt. Das förderte die weitere Ausbreitung des nach ihm benannten Hussitismus.

Werke

Predigten. – Kirchenrevolutionäre Traktate wie: De ecclesia (1413). – Gesamtausgabe von F. M. Bartoš u. a. (25 Bde. 1959).

Literatur

Leben und Werk: P. de Vooght (²1975; 1960). – R. Friedenthal (1972). – F. M. Bartoš, (1947, 1946). – J. Kvačala (1932). – V. Novotný – V. Kybal (5 Bde. 1919–1931). – J. Sedlak (1915). – Allg.: Seibt, F.: passim. – Bäumer, R.: Das Konstanzer Konzil (Hrsg. 1977). – BohJb 12 (1971) 34–52. – PB Mag, Bicherl (1971) 164–179 (m. W.). – Betts, R. R.: Essays in Czech History (1969) 176–194. – HdBG 1 (1967). – Documenta Mag. Joannis Hus (1966). – LThK 5 (1960, m. Lit.). – ZfO 7 (1958) 566–590. MVGDB 53 (1915) 58–110. – OSN 11. – Helfert, J. A.: Hus und Hieronymus (1853).

Normdaten

Zitierweise