Hartmann, Moritz (1821–1872)
Hartmann, Moritz, Schriftsteller, * 15. 10. 1821 Duschnik Bez. Přibram (Daleké Dušniky), † 13. 5. 1872 Wien. Er studierte seit 1838 Medizin an der Universität Prag, erste schriftstellerische Arbeiten in „Ost und West“, ging 1840 nach Wien und widmete sich künftig ganz der Literatur, verdiente seinen Lebensunterhalt als Hofmeister. Seit 1844 in Deutschland, wo er mit seinen Veröffentlichungen die Zensurbestimmungen verletzte. Seit 1847 wieder in Böhmen, 1848 Abgeordneter für den Wahlkreis Leitmeritz im Frankfurter Parlament. Entging bei der Eroberung Wiens durch Windischgraetz knapp der Gefangenschaft und blieb Mitglied des Frankfurter Rumpfparlamentes. Nach ausgedehnten Reisen (u. a. Krimkriegskorrespondent für die Kölnische Zeitung) lehrte er 1860 in Genf deutsche Literatur, wurde 1863 Redakteur in Stuttgart und nach der Amnestie 1867 Feuilletonist bei der Neuen Freien Presse in Wien. Vater des Historikers Ludo Moritz Hartmann (* 2. 3. 1865 Stuttgart, † 14. 11. 1924 Wien).
Werke
u. a. Kelch und Schwert (Ged. 1844). – Reimchronik des Pfaffen Mauritius (Satire 1849). – Der Krieg um den Wald (Roman 1850). – Erzählungen eines Unsteten (Nov. 1858). – Gesammelte Werke (10 Bde. 1873). – Briefe (1911; 1921).
Literatur
Normdaten
Zitierweise
- „Hartmann, Moritz (1821–1872)“ in: BLGBL-online, Version vom 16. 9. 2025, URL: https://blgbl.de/id/4886.
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