Zum Inhalt springen

Gintl, Wilhelm Friedrich (1843–1908)

Aus BLGBL

Gintl, Wilhelm Friedrich, Chemiker, * 4. 8. 1843 Wien, † 26. 2. 1908 Prag, Sohn von → W. Julius Gintl, Vater von → W. Heinrich Gintl. Chemiestudium an den Universitäten Wien und Prag. Zunächst in der Industrie tätig, seit 1865 Assistent an der Universität Prag bei → Rochleder, 1867 Dr. phil. Seit 1868 Privatdozent für reine und angewandte Chemie an der Universität, seit 1870 o. Professor für allgemeine und analytische Chemie an der Dt. TH in Prag. Wiederholt Dekan der chemischen Fachschule, viermal Rektor der TH. – Mitglied der deutsch-fortschrittlichen Partei, von 1878 bis 1887 Abgeordneter im böhmischen Landtag (Wahlkreis Komotau, Weipert, Preßnitz Stadt), seit 1902 Herrenhausmitglied (Verfassungspartei). Mitglied des Patentgerichtshofes, Präsident des Verwaltungsrates des österreichischen Vereins für chemische und metallurgische Produktion. Mitglied der kgl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. Gründer (1878) der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung der chemischen Industrie.

Werke

u. a. Beiträge zur Kenntnis der Verbindungen gepaarter Cyanmetalle mit Ammoniak (1868). – Hdb. d. Weißgerberei und der gesamten Weißlederfärberei (1872). – Verz. s. Poggendorff 3–5.

Literatur

NDB 6. – ÖBL 1. – Die k. k. Dt. TH in Prag 1806–1906 (1906).

Normdaten

Zitierweise