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Czernin, Ottokar Graf v. (1872–1932)

Aus BLGBL

Czernin, Ottokar Graf v., österr. Staatsmann. * 26. 9. 1872 Dimokur Bez. Poděbrad (Dymokury), † 4. 4. 1932 Wien. Jurastudium an der Dt. Universität Prag; diplomatischer Dienst in Den Haag und Paris. Seit 1903 Mitglied des Böhmischen Landtages (Verfassungspartei), 1912 Herrenhausmitglied. 1913 Rückkehr in den diplomatischen Dienst auf Wunsch des Thronfolgers Franz Ferdinand, bis 1916 Gesandter in Bukarest. Im Dezember 1916 Außenminister, Höhepunkte seiner Amtszeit die Friedensschlüsse mit der Ukraine (Februar 1918), mit Rußland (März 1918) und mit Rumänien (April 1918). Rücktritt als Außenminister am 14. 4. 1918. Verlust seines Besitzes in Böhmen durch die Bodenreform; er lebte dann im Salzkammergut. Von 1920 bis 1923 Abgeordneter im Nationalrat der Republik Österr. (demokratische Partei).

Literatur

BFH 1. – Meckling, I.: Die Außenpolitik d. Grafen Czernin (1969). – Kann, R.: Die Sixtus-Affaire und die geheimen Friedensverhandlungen Österr.-Ungarns i. 1. Weltkrieg (1966). – ÖBL 1. – Journal of Central European Affairs 16 (1956/57) 117 ff. – NDB 3.

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