Czech, Ludwig (1870–1942)
Czech, Ludwig, Politiker, * 14. 2. 1870 Lemberg, † 20. 8. 1942 Theresienstadt (Terezín). Nach Jurastudium in Wien (Dr. jur.) Rechtsanwalt in Brünn. Redakteur des Brünner sozialdemokratischen Parteiblattes „Volksfreund“, 1906 Gemeinderat von Brünn, 1911 Stadtrat und 1919 wiederum Gemeinderat. Seit 1919 stellvertretender (dritter) Vorsitzender der Dt. Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP), 1920 Abgeordneter für den Wahlkreis Brünn und Vizepräsident des Prager Parlaments. Wiederwahl als Abgeordneter 1925, 1929 und 1935, seit 1925 in → Seligers Wahlkreis Teplitz-Schönau. – Von 1921 bis 1938 als Nachfolger Seligers Parteivorsitzender, zugleich Fraktions vorsitzender. Während der Beteiligung der sudetendeutschen „aktivistischen“ Parteien an der Regierungsverantwortung in Prag von 1929 bis 1934 Minister tür soziale Fürsorge, von 1934 bis 1935 Arbeitsminister und von 1935 bis April 1938 Gesundheitsminister. – Er lebte dann unter bedrückenden Umständen in Brünn, wurde im März 1942 nach Theresienstadt deportiert und starb dort an den Folgen einer Lungenentzündung.
Literatur
Sudeten-Jb. (1969) 57 ff.; (1955) 23 ff. – Brügel, J. W.: Ludwig Czech (1960).
Normdaten
Zitierweise
- „Czech, Ludwig (1870–1942)“ in: BLGBL-online, Version vom 12. 9. 2025, URL: https://blgbl.de/id/2527.
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