Comenius, Johann Amos (1592–1670)
Comenius, Johann Amos (Komenský, Jan Amos), Theologe und Pädagoge, * 28. 3. 1592 Niwnitz Bez. Ungarisch Brod (Nivnice), † 15. 11. 1670 Amsterdam. Seit 1608 Besuch der Lateinschule der Mährischen Brüder in Prerau, seit 1611 mit Hilfe des Grafen → Karl v. Žerotín Studium in Herborn, 1613/14 in Heidelberg. Rückkehr nach Mähren, seit 1616 Geistlicher der Brüderunität, 1618 Pfarrer in Fulnek. Verfolgung im Zusammenhang mit der Gegenreformation, seit 1628 in Lissa/Polen Lehrer am Gymnasium, 1636 dessen Leiter. 1641/42 erhielt er aufgrund seiner pädagogischen Schriften eine Einladung nach London (Interesse vor allem an seiner Reform des Sprachenunterrichts). Von 1642 bis 1648 in Elbing, 1648 Rückkehr nach Lissa, Bischof der Brüderunität. Von 1650 bis 1654 Durchführung der Schulreform in Sárospatak/Ungarn, wiederum Rückkehr nach Lissa. Im polnischschwedischen Krieg (1656) Vernichtung seines ganzen Besitzes, auch seiner Bibliothek. Neues Exil von 1657 bis zu seinem Tode in Amsterdam; dort Gesamtausgaben seiner pädagogischen Werke und seiner chiliastisch-eschatologischen Schriften.
Werke
u. a. Opera didactica omnia (3 Bde. Amsterdam 1657; Neudr. Prag 1957).
Literatur
Seibt, F.: in Lebensbilder zur Geschichte der böhmischen Länder 2 (1976 m. Lit.). – BFH 1.– Schaller, K.: Comenius (1973 m. Lit.). – Dictionary of Scientific Biography 3 (1971). – NDB 3.
Normdaten
Zitierweise
- „Comenius, Johann Amos (1592–1670)“ in: BLGBL-online, Version vom 29. 9. 2025, URL: https://blgbl.de/id/2450.
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