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Chlumecký, Johann Frh. v. (1834–1924)

Aus BLGBL

Chlumecký, Johann Frh. v. (seit 1889), österr. Politiker und Staatsmann, * 23. 3. 1834 Zara (Zadar/Jugosl.), † 11. 12. 1924 Bad Aussee/St. Bruder von → Peter v. Chlumecký. Jurastudium in Wien, anschließend von 1855 bis 1868 Gerichts- u. Statthaltereidienst in Brünn, von 1868 bis 1870 Vizepräsident der mährischen Statthalterei. Nach Ausscheiden aus dem Staatsdienst mährischer Landtagsabgeordneter von 1865 bis 1906 (mit Ausnahme der Ära Hohenwarth 1871). Beteiligt an der Einführung des nationalen Katasters in der mährischen Landesverwaltung 1905, ebenso führend bei Vorbereitung und Abschluß des mährischen Ausgleichs (1905). – 1870 Reichsratsmitglied (mähr. Großgrundbesitz); von 1871 bis 1875 Ackerbauminister. Während seiner Amtszeit Gründung der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Von 1875 bis 1879 als Nachfolger von → Banhans Handelsminister. – Von 1880 bis 1897 Reichsratsabgeordneter der Stadt Brünn, gleichzeitig bis 1893 Führer der „Vereinigten Linken“. Von 1885 bis 1888 zweiter und von 1888 bis 1893 erster Vizepräsident des Abgeordnetenhauses, 1893–1897 Präsident. Seit 1880 auch Mitglied der Delegation für die gemeinsamen Angelegenheiten der Monarchie, deren Vizepräsident und Präsident. – Seit 1897 Mitglied des Herrenhauses (Verfassungspartei), Mitwirkung am Zustandekommen des Allgemeinen Wahlrechtes (1906), dafür Auszeichnung mit dem Großkreuz des Stephans-Ordens. Von 1897 bis 1910 Präsident der Südbahn-Gesellschaft.

Literatur

ÖBL 1 (m. Lit.). – NDB 3 (m. Lit.). – Suddt. Lebensbilder 3 (1934). – NÖB 4 (1927).

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