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Adalbert (956–997?)

Aus BLGBL

Adalbert (Vojtěch), Bischof von Prag, * 956 Libitz (Libice nad Cidlinou), † 23. 4. 997 ?. Angehöriger des nach den Přemysliden mächtigsten tschechischen Adelsgeschlechts der Slavnikinger. 972–981 an der Domschule in Magdeburg, Ausbildung unter der Aufsicht des Erzbischofs Adalbert; Eintritt in das Prager Domkapitel, enge Beziehungen zum ersten Prager Bischof Thietmar († 983), durch ihn Verbindung zur kluniazensischen Reform. 983 Wahl zum Bischof von Prag, Scheitern seiner Reformbemühungen, Schwierigkeiten des Kirchenregimentes. 988 Flucht nach Rom, Aufnahme in der lateinischen Abteilung des griechisch-lateinischen „Emigrantenklosters“ San Alessio auf dem Aventin. Auf dringenden Wunsch seines Metropoliten Willegis nach dem Tod des Bistumsverwesers Folkold von Meißen 992 Rückkehr nach Prag. Dort Gründung des Klosters Břevnov am Fuß des Weißen Berges (993 päpstliches Privileg), bereits 994 erneute Flucht nach Rom, 995 Ausrottung seiner Familie durch die Přemysliden. Auf Betreiben Willegis' von Mainz nochmalige Rückkehr, jedoch (für den Fall eines Scheiterns in Prag) bereits mit der päpstlichen Erlaubnis zur Preußenmission. Ende 996 Aufbruch zu einem Missionszug nach Preußen, Märtyrertod zwischen Nogat und Elbinger Weichsel am 23. 4. 997, Kanonisation 29. 6. 999.

Literatur

K. Richter in: Lebensbilder zur Geschichte der böhmischen Länder 1. – Bosl, K.: Adalbert von Prag – Heiliger an einer europäischen Zeitenwende (Beitr. zur Tausendjahrfeier des Bistums Prag 1, 1971). – HdBG 1 (m. Lit) – BohJb 8 (1967); 4 (1963). – Rheinische Vierteljahresbll. 30 (1965). – LThK 1 – NDB 1 – BohJb 13 (1972).– BFH 1.

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