Čupr, Franz (František) (1821–1882)
Čupr, Franz (František), Philosoph, * 11. 4. 1821 Chrast Bez. Chrudim, † 29. 6. 1882 Prag. Dr. phil. 1845 in Prag, von 1848 bis 1853 Lehrer am Altstädter akademischen Gymnasium, 1853 Eröffnung eines Privatgymnasiums mit tschechischer Unterrichtssprache, dessen Leiter. Errichtung einer landwirtschaftlichen Schule auf seinem Gut Kolčavka bei Lieben. Seit 1849 außerdem Dozent an der Prager Universität für Logik und wissenschaftliche Enzyklopädie, dabei bevorzugt Vorlesungen in tschechischer Sprache. – Von 1861 bis 1866 Abgeordneter im böhmischen Landtag, 1861 auch Reichsratsmitglied (Partei der Föderalisten). Er gehörte zu der Minderheit der tschechischen Abgeordneten, die 1863 für eine weitere Mitarbeit im Reichsrat stimmten. – Anhänger der philosophischen und pädagogischen Richtung J. F. Herbarts; er beeinflußte das Unterrichtswesen durch seine schulreformerischen Bestrebungen, indem er eine Bevorzugung der realistischen Fächer wünschte. Verfasser pädagogischer und philosophischer Schriften in deutscher und tschechischer Sprache.
Werke
u. a. Sein oder Nichtsein der dt. Philosophie in Böhmen (1847). – Über die Ideen des Schönen und über einen Mittelweg zwischen den sog. ästhetischen Praktikern ... und den strengen Systematikern (1852). – Grundriß der empirischen Psychologie (1852). – Über die Zielpunkte der Pädagogik (1853). – Zur Revision des damaligen Unterrichts wesens unserer Mittelschulen (1863). – Verzeichnis s. PB Phil, Egert 33 ff.
Literatur
ÖBL 1. – OSN 6. – Wurzbach 11.
Normdaten
Zitierweise
- „Čupr, Franz (František) (1821–1882)“ in: BLGBL-online, Version vom 12. 9. 2025, URL: https://blgbl.de/id/2500.
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