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Henlein, Konrad (1898–1945)

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Henlein, Konrad, Turnführer und Politiker, * 6. 5. 1898 Maffersdorf Bez. Reichenberg (Vratislavice nad Nisou), † 10. 5. 1945 Pilsen-Bory (Selbstmord in amerikanischer Gefangenschaft). Handelsakademie in Gablonz, seit 1916 Kriegsdienst, 1917 in italienischer Gefangenschaft. Nach 1919 Bankbeamter in Gablonz, 1925 Turnlehrer, Leiter der von ihm 1930 begründeten Turnschule in Asch. Turnführer und seit 1931 Verbandsturnwart des Deutschen Turnverbandes, Umgestaltung des Turnverbandes ähnlich dem tschechischen Sokol zur nationalen Erziehungsorganisation. Mitglied des von → O. Spann beeinflußten Kameradschaftsbundes, Gründer und Führer der Sudetendeutschen Heimatfront seit 1. 10. 1933 (im April 1935 in Sudetendeutsche Partei umbenannt), der seit Mai 1935 stimmenstärksten Partei der Tschechoslowakischen Republik. Er setzte sich bis Ende 1937 auch innerhalb der Partei für eine Autonomielösung im Rahmen des Staates ein, wurde jedoch schließlich von der Anschlußbewegung mitgerissen. Nach dem Münchner Abkommen Gauleiter und Reichsstatthalter im Reichsgau Sudetenland (1939–1945), dabei ohne wirklichen politischen Einfluß.

Literatur

Mitt. SDA 50 (1978) 24 f. – BFH 1. – NDB 8. – SL 13 (1971) 39–45.– SZ 10. 5. 1968. – Kosch, Staatshb. – Der Großdeutsche Reichstag (1943; 1938). – Deubner, K.-A.: Der Politiker K. H. (1938). – Jahn, R.: K. H. (1938). – Tscherne, E.: Das ist K. H. (1938). – Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft in Europa (Tschechosl. Rep.) (1936).

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