Beidtel, Ignaz (1783–1865)
Beidtel, Ignaz, Rechtshistoriker und Richter, * 15. 1. 1783 Hof (Dvorce), † 15. 5. 1865 Troppau (Opava). Gymnasium in Teschen, Jurastudium in Olmütz, 1806 Dr. jur.; in Olmütz 1807 Professor der Universalgeschichte, 1810 Prof. für Zivil- und Kirchenrecht an der Universität Lemberg, Beendigung seiner Lehrtätigkeit. 1816 Rat beim Ziviltribunal in Venedig, 1816 Appellationsgerichtsrat in Zara, 1821 in Fiume, 1822 in Klagenfurt und 1824 in Brünn. – In seinen Schriften Unterstützung der katholischen Erneuerungsbewegung; zur Unterstreichung der Notwendigkeit von Reformen u. a. Behandlung der Geschichte der kirchlichen Gesetzgebung des österr. Staates seit Maria Theresia. – Abgeordneter im Frankfurter Parlament; 1850/51 zum außerordentlichen Dienst im Kultusministerium berufen, dort Gutachten über kirchenrechtliche Fragen, Ablehnung des Konkordats. – Seit 1851 korr. Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien.
Werke
u. a. Untersuchungen über einige Grundlagen der Strafgesetzgebung (1840). – Untersuchungen über die kirchlichen Zustände in den österr. Staaten (1849). – Das kanonische Recht, betrachtet aus d. Standpunkt d. Staatsrechts, der Politik, des allgemeinen Gesellschaftsrechts und der seit 1848 entstandenen Staatsverhältnisse (1849). – Zur Geschichte der Feudalverfassung (1853). – Geschichte der österr. Staatsverwaltung 1740–1848. Mit einer Biographie ... aus seinem Nachlaß hrsg. v. A. Huber (2 Bde. 1 1896/98).
Literatur
Normdaten
Zitierweise
- „Beidtel, Ignaz (1783–1865)“ in: BLGBL-online, Version vom 3. 9. 2025, URL: https://blgbl.de/id/636.
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